Dieses Wochenende war ich bei Freunden zu einem gemütlichen Abendessen eingeladen. Um für musikalische Untermalung zu Sorgen, hat ein Freund seinen Windows XP Rechner mitgenommen. Seine Musiksammlung wurde durch iTunes abgespielt. Jedoch zeigte er uns nicht das iTunes typische Interface sondern der Monitor zeigte eine Fullscreen Coverflow Darstellung der abgespielten Musik. Auf YouTube kann man sich ein Video mit dieser Darstellung ansehen.
Diese Anzeige ist sehr gelungen für eine “Party”. Auch wir haben hin und wieder versucht das nächste Lied aufgrund der angezeigten Covers zu erraten.

Ich habe mich natürlich gefragt, ob es so ein stylisches Interface auch unter Linux gibt. Daher habe ich mir Rhythmbox und Banshee genauer angesehen.

  • Rhytmbox hat unter dem Menüpunkt eine Option für einen “Partymodus”. Dieser schaltet das gesamte Interface aber nur in einen Fullscreen Modus.
  • Banshee bietet hier zwei Möglichkeiten:
    1. kann hier das Interface wie in Rhytmbox auch mit der Library-Übersicht in den Fullscreen Modus geschaltet werden.
    2. Wenn man jedoch auf “Jetzt wiedergeben” im linken Navigationsbereich klickt und dann in den Fullscreen Modus schaltet, so erhält man in etwa was ich mir vorgestellt habe. Leider sieht diese Ansicht bei weitem noch nicht so gut aus, wie diese von iTunes. Es gibt aber im Bugtracker schon einen Eintrag, der dieses Thema behandelt.

    banshee-menubanshee-party-fullscreen

Nachdem ich diese beiden Programme getestet habe, habe ich mit dem Gedanken gespielt eine Media Center Software, wie XBMC oder Elisa/Moovida zu testen. Aber ich konnte mich mit dem Gedanken anfreunden, ein Programm zu installieren dessen Interface doch eher für den TV konzipiert wurde. Außerdem wollte ich nicht noch ein Programm, welches sich eine eigene Medien-Datenbank für meine Musik, Videos und Fotos aufbaut.

Und dann ist mir der Gedanke gekommen. Es müßte doch eine zentrale Medien-Datenbank im System geben, auf welche die diversen Medien Player und Foto-Programme zugreifen können.
Für den PIM-Bereich gibt es Akonadi, welche eine zentrale Speicherstelle für Kontakte, Mail, Kalender bereitstellen will. Beim Gran Canaria Desktop Summit einigte man sich – lt. den diversen Berichten und Blogs – in nächster Zeit viel Arbeit in Akonadi zu investiert, um diese zentrale Speicherstelle zu realisieren.
Ich habe aber leider noch nie von einem ähnlichen Projekt gehört, welches sich um eine zentrale Medien-Datenbank (Audio, Video und Foto) kümmern soll.

Ich könnte mir das doch als sehr sinnvoll vorstellen und es könnte viele neue Möglichkeiten bringen. Folgende Funktionen könnte so eine zentrale Komponente enthalten:

  • Verwalten von Medienfiles, egal ob diese lokal (meine private Musikbibliothek) oder in der Cloud liegen (z.B: Flickr)
  • Ebenso sollte sich die Datenbank selbstständig mit den definierten Speicherorten abgleichen. In etwa so, wie man es in Rhythmbox für seine Bibliothek einstellen kann. Auch dieses Thema wurde auf dem Gran Canaria Desktop Summit diskutiert und Lösungsansätze ausgearbeitet, wie man dies in Zukunft am besten lösen könnte.
  • Die Datenbank sollte alle möglichen Metainformationen zu den Files beinhalten
    • Artist, Album, Titel, Jahr, Lizenzinformation,… für Musikfiles
    • Informationen aus den EXIF-Daten, Georeferenzierung…. für Fotos
  • Die Datenbank sollte eine offene API anbieten, damit alle möglichen Programme darauf zugreifen können

Somit könnten sich diverse Softwareprojekte diese Aufgabe ersparen und sich dann mehr auf das Interface stürzen. In diesem Bereich gibt es noch viel Potential würde ich sagen.

Ich habe bei Ubuntu Brainstorm schon einen Eintrag mit der gleichen Idee gefunden. Leider verstehe ich nicht, wieso diese Idee so schlecht bewertet wird?



Was haltet ihr von dieser Idee? Kennt ihr so ein Projekt?